Die Energieversorgung mit Strom, die einst auf kommunaler Ebene mit Stadtwerken begann, hat sich im Laufe des letzten Jahrhunderts mehr und mehr zentralisiert. Aus vielen Stadtwerken wurden wenige, und viele bestehende sind längst im Besitz großer Energiekonzerne und beschränken sich auf die Stromverteilung. Der Konzentrationsprozess der Stromwirtschaft hat sich besonders seit dem Beginn der sogenannten „Liberalisierung“ des EU-Strommarktes sogar beschleunigt und verkehrt deren Sinn ins Gegenteil. Diese Entwicklung steht konträr zu den Erfordernissen einer effizienten und umweltfreundlichen Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien – und konträr zu den kommunalen Interessen. Sie schränkt die Möglichkeiten der kommunalen Selbstverwaltung und für öffentliche Dienstleistungen ein und geht zu Lasten der Verbraucherinteressen und der kommunalen und regionalen Wirtschaftsinteressen. Dieser Trend gilt vielen als unausweichlich und unumkehrbar. Dass der kommunale Spielraum für eine Revitalisierung der kommunalen Energieversorgung viel größer ist als angenommen, und welche kommunalpolitischen und –wirtschaftlichen Chancen damit verbunden sind, ist Thema des 98. Remstal-Forums: